'Kunst im Alltag' gegoogelt (4)

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'Kunst im Alltag' gegoogelt (4)

KunstImAlltag
Veröffentlicht von G. Hager in Philosophie · 17 November 2013
Tags: Gedanken

In dieser Artikelserie stelle ich die verschiedenen Interpretationen von KunstImAlltag vor, die ich im Web gefunden habe. In den ersten beiden Artikeln habe ich mein eigenes Verständnis des Begriffs vorgestellt. In Teil 3 ging es um ‘Kunst im Alltag’ als Motiv in der Kunst. In dieser 4. Folge steht die Begegnung von Kunst und Publikum im Vordergrund.

Partizipatorische Kunst oder auch Kunst trifft Alltag
In diesem 4. Cluster steht der Kunstbegriff an sich nicht im Mittelpunkt. Kunst und Alltag stehen sich gegenüber und es geht darum, die Kunst den Menschen näher zu bringen. Die Kunst wartet nicht mehr auf sein Publikum, sondern wird dem Alltag entgegengeführt. Die Künstler regen das Publikum an, sich mit der Kunst auseinanderzusetzen. Wie das geschieht, ist unterschiedlich.In der partizipatorischen Kunst oder in künstlerischen Beteiligungsprojekten wird dem Publikum die Möglichkeit eingeräumt, „sich physisch an der Realisierung, Gestaltung oder Nutzung einer künstlerischen Arbeit zu beteiligen.", so Silke Feldhoff. Das erfolgt durch Kunstaktionen, Arbeitskreise zwischen Künstler und Publikum, gleichberechtigte Beteiligung des Publikums an Projekten u.a.

Im Dortmunder U wurden beispielsweise 2013 zum 2. Mal Aktionen unter dem Motto SCHNITTSTELLE – Kunst trifft Alltag‘ durchgeführt. Dabei wird dem Publikum Kunst durch experimentelle Aktionen, Kurzführungen, Gespräche zu einzelnen Kunstwerken und Möglichkeiten zum Mitmachen näher gebracht.
Platz 1 bei der Google-Suche zu ‘Kunst im Alltag’ belegt die Agentur für permanente Kunst im Alltag. Sie bringt die Kunst zu einem Publikum, das normalerweise keine Kunstausstellungen besucht. Beispiele sind Ausstellungen in Seniorenheimen oder Arztpraxen. Die Kunst ist inhaltlich oder formal dem Umfeld angepasst und damit in den Alltag des Publikums integriert. Jeweils passende Fragebögen wie ein Befundbericht fordern das Publikum zum aktiven Feedback auf und regen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der ausgestellten Kunst an.
Ähnlich versucht der kubanische Aktionskünstler Ariel Orozcos alltägliche Situationen in einen sozialen und politischen Kontext zu stellen. Beispielsweise präsentierte er seine erste Ausstellung ‘Schwere Leere’ nicht in einem Museum oder einer Galerie, sondern in einer psychiatrischen Abteilung. So stellte er einen Kontaktpunkt zwischen dem Kunstpublikum und den psychisch kranken Anstaltsinsassen her, die sich sonst nie begegnet wären. Das Umfeld wird zum Thema der Kunst.
Auch die Kunst im öffentlichen Raum hat den Anspruch, Kunst zum Publikum zu bringen. Kunst wird durch Aufstellung im öffentlichen Raum jedem 24 Std. am Tag zugänglich gemacht. Neben festen Installationen werden Aktionen wie die Reichstagsverhüllung von Christo zu dieser Art der ‘Kunst im Alltag’ gezählt. Private Investoren und die öffentliche Hand finanzieren die Kunst im öffentlichen Raum. Die Gemeinde stellt durch Vorgaben sicher, dass die Kunst regionale oder kulturelle Werte vermittelt und gleichzeitig der Imageförderung einer Kommune dient.

Bisherige Artikel zum Thema:
'Kunst im Alltag' gegoogelt (1)
'Kunst im Alltag' gegoogelt (2)
'Kunst im Alltag' gegoogelt (3)




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